Von Zeebrügge fuhren wir abends wegen der Strömung los und versuchten näher an der Küste zu fahren um der Berufsschifffahrt aus dem Weg zu gehen.
Wir konnten gut segeln, im Morgengrauen erreichten wir Calais und ich versuchte zwischen den Fähren durchzukommen die zwischen England und Frankreich unterwegs waren.
Wir wollten eigentlich abends ankommen, als wir über Funk mitgeteilt bekommen haben, dass hier ein Windpark gebaut werden soll, wir sahen noch nichts,
trotzdem mussten wir einen weiten Umweg machen und Patrouillenboote kontrollierten das auch sehr genau. Dabei briste der Wind auf und es baute sich eine Welle auf.
Als wir Richtung Hafen kamen, war es stockdunkel und eine gewaltige Strömung lief quer zur Einfahrt, wir waren glücklich, im Vorhafen die Segel runternehmen zu können und dann
im Dunkeln einen Liegeplatz im Stadthafen zu finden. Dabei hörten wir Livemusik, aber da wir bei Ebbe eingelaufen sind konnten wir nicht nach oben schauen, da die Hafenmauer mind. 8m hatte.
Diese Strömungen und diese Tiede, sind wenn man sie so sieht, im Ärmelkanal schon beindruckend. Als wir nach oben kamen tanzten die Leute auf der Straße ... aha das ist also Frankreich.
Wir bekamen sogar noch um 23:30 Uhr etwas zu Essen. Dieppe hat uns sehr gut gefallen.
Nach Cherbourg, sind wir wieder erst in der Nacht angekommen. Cherbourg ist auch eine schöne Stadt, aber die Marina hat uns nicht so gefallen.
Boote die nur eine Nacht bleiben, bekommen einen Steg nahe der Einfahrt mit sehr viel Schwell, zudem war es noch sehr stümisch in der Nacht. Dann haben wir abends über eine Stunde diskutiert und die Karten studiert, wie wir am nächten Tag
durch das berühmte Alderney Race kommen sollen. Hier gibt es am Kap de La Hague (Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstäbe) vorbei, Strömungen bis zu 7 Knoten. Wenn wir da zur falschen Zeit sind, fahren wir rückwärts.
Wir wollten nach Guernsey und wollten den Strom mit uns haben, dies hat dann auch wirklich genau so funktioniert, wie wir uns das ausgerechnet haben.
Guernsey ist wirklich "very british", man fühlt sich sofort wie in England. Ich alleine wäre hier nicht reingefahren, aber Stefan kann sowas. Wir mussten nämlich zur richtigen Zeit da sein, damit genügend Wasser da ist um in den Hafen zu kommen.
Vor dem Hafen ist eine sog. Barre, die das Wasser im Hafen immer auf dem gleichen Niveau hält, man musste also so da sein, dass man mit meinem Kiel und 1,90m Tiefgang über die Barre kommt. Zuvor kam eine Dame, mit dem Schlauchboot, die uns ein
Formular gab um in England einreisen zu können, wenig später kam eine andere Dame, ebenso mit sehr britischer Aussprache, die dann 56 Pfund abkassierte. Also die Einreise nach England gestaltete sich nicht sehr schwierig.
Die Insel und die Pubs sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Am nächsten Tag nach Roscoff, hatten wir dann vormittags wieder Flaute und mussten motoren, erst nachmnittags gab es etwas Wind, aber die Strömung war krass.
Mit Strömung waren wir über 6 Knoten unterwegs, gegen die Ströumg mit 2 bis 2,5 Knoten. Wieder mal in der Nacht kamen wir in Roscoff bei Ebbe an, diemal waren die Hafenmauern 11m hoch.
Wir gingen schlafen, als ich aufwachte und rausschaute, waren wir auf Kaihöhe, also um 11mm höher.
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